Ausleitende Verfahren

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Bei ausleitenden Verfahren wird versucht, die Ausscheidung schädlicher Stoffe aus dem Körper zu unterstützen.

Die meisten ausleitenden Verfahren haben eine jahrhundertealte Tradition, denn in der Medizin des Mittelalters ging man davon aus, dass schlechte Säfte die Krankheiten verursachen.

Bei der Gicht trifft das in gewisser Weise sogar zu. Denn wenn man die Harnsäure im Blut als schlechten Saft interpretiert, verursacht der schlechte Saft die Gichtprobleme.

Die Harnsäure soll vermehrt ausgeschieden werden. Genau das wird durch ausleitende Heilmethoden bezweckt.

Die meisten ausleitenden Verfahren werden von Heilpraktikern oder Naturärzten angewendet.

Aderlass

Schon in der Antike war der Aderlass bekannt. Im Mittelalter war er die beliebteste Heilmethode der Ärzte. Sie setzten den Aderlass sogar dann immer wieder ein, wenn er den Patienten in Gefahr brachte.

Bei gut genährten Menschen mit mehr oder weniger viel Übergewicht kann ein Aderlass jedoch durchaus hilfreich sein.

Beim Aderlass werden zwischen 50 bis 400 ml Blut abgenommen. Dazu wird eine dicke Kanüle verwendet. Die entnommene Blutmenge ist also geringer als bei einer Blutspende.

Der Aderlass wird im Liegen durchgeführt, damit es nicht zu Kreislaufproblemen kommt.

Durch die Blutentnahme muss der Körper frisches Blut herstellen, was eine belebende und anregende Wirkung haben kann. Das Blut wird dadurch dünnflüssiger und der Blutdruck vorübergehend etwas gesenkt.

Naturgemäß wird bei der Prozedur auch eine geringe Menge Harnsäure mitsamt dem Blut entfernt.

Nach einem Aderlass sollte man viel trinken, damit der Körper genug Flüssigkeit zur Verfügung hat, um das Blut nachzubilden.

Blutegel

Auch wenn Blutegel für die meisten Menschen unbekannte, gruselige Lebewesen sind, können sie doch in der Heilkunde wertvolle Dienste leisten.

Der medizinisch verwendete Blutegel Hirudo medicinalis steht unter Naturschutz. Deswegen werden ausschließlich gezüchtete Blutegel verwendet, die allen hygienischen Vorschriften entsprechen. Jeder Blutegel wird nur einmal verwendet.

Blutegel saugen einerseits Blut und geben andererseits gerinnungshemmende und blutverdünnende Substanzen in den Körper ab.

Ein oder mehrere Blutegel werden im Bereich der entzündeten Stelle aufgesetzt. Es dauert zwischen zehn und dreißig Minuten, bis sie sich vollgesaugt haben und von selbst abfallen.

Durch die Behandlung kann das Blut an der behandelten Stelle besser fließen und Entzündungen gehen zurück.

Man kann die Blutegel bei akutem Gichtanfall einsetzen.

Wenn man Glück hat, hält die schmerzlindernde Wirkung monatelang an.

Blutegel werden manchmal auch von Schulmedizinern eingesetzt.

Cantharidenpflaster

Ein Cantharidenpflaster ist eine alte Heilmethode, die schon in der alten arabischen Medizin bekannt war.

Für ein Cantharidenpflaster werden getrocknete, gemahlene Spanische Fliegen auf ein Pflaster aufgestrichen.

Da die Spanische Fliege ein sehr starkes Reizgift enthält, wirkt das Cantharidenpflaster reizend auf die Stelle der Behandlung.

Das Pflaster wird auf ein entzündetes Gelenk aufgetragen oder auf eine Stelle mit Gichttophis. Dort verbleibt das Pflaster zwischen acht und 12 Stunden. In dieser Zeit wird die Haut stark gereizt und es bilden sich eine oder mehrere Blasen. In den Blasen sammelt sich ein Wundsekret, das die schädlichen Stoffe enthalten soll.

Nach dem Entfernen des Pflasters wird die Blase punktiert (hinein gestochen), damit das Sekret abfließen kann.

Die Heilwirkung des Cantharidenpflasters ist wissenschaftlich nicht erklärbar.


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